Bayerisch-Schwaben: Ein Paradies für Radler
Fahrradvergnügen, Natur- und Kulturgenuss auf vielen ausgezeichneten Wegen
Bayerisch-Schwaben, im Westen von Bayern gelegen, ist geprägt von Flüssen und Seen, Wäldern, Wiesen und sanften Hügeln. Eine Landschaft, wie geschaffen zum „Flüssehüpfen“ – dem unkomplizierten Wechseln zwischen abwechslungsreichen Flussradwegen. Für jedes Konditionslevel bietet sich die geeignete Tour: von leichten Runden für Familien oder Genussradler bis hin zu sportlicheren Varianten. Viele Touren lassen sich dank cleverer Streckenführung untereinander sowie mit dem Klassiker der Fernradwege – dem Donauradweg – verbinden. Zudem ist das romantische Donauwörth ein Kreuzungspunkt verschiedener Routen, die weitere spannende Optionen bieten.
Zwischen der Iller im Westen und der Paar im Osten kommen sportliche Biker, Genussradler und Familien mit Kindern gleichermaßen auf ihre Kosten. Denn kreuz und quer durch die vielseitige Natur- und Kulturlandschaft Bayerisch-Schwabens spannt sich ein bestens beschildertes Radwegenetz – wie geschaffen für Entdeckungsreisen auf 2 Rädern. Je nach Kondition, Lust und Laune lassen sich verschiedene Flussradwege zu Tagesausflügen oder mehrtägigen Touren kombinieren. Herzstück und Höhepunkt unter den europäischen Fernradwegen: der Donauradweg. Zwischen Neu-Ulm und Marxheim radelt man auf asphaltierten Strecken, ruhigen Nebenstraßen und unbefestigten Feld-, Wald- und Uferwegen.
Gemütlich und nur mit moderaten Steigungen geht es durch schattige Auwälder, bunte Wiesen oder direkt am Wasser entlang. Auf einer Gesamtlänge von rund 112 Kilometern lassen sich vom Fahrradsattel aus schmucke Donaustädtchen wie Günzburg, Gundelfingen, Lauingen, Dillingen, Höchstädt und Donauwörth erkunden. Die majestätische Donau ist auch Leitmotiv für den DonauTäler-Radweg, der 14 idyllische Nebentäler der Donau erschließt. Auf unterschiedlich langen Etappen mit vielversprechenden Namen wie „Grüner Thronsaal“, „Wildfang“ oder „Kinderstube“ lässt sich das Naturerlebnis Donautal mit allen Sinnen erfahren.
Als Rüber-Radler unterwegs zwischen Mindel, Kammel und Günz
Wer mag, nutzt den Donau-Radweg als Verbindungsweg zu den zahlreichen anderen Radwegen Bayerisch-Schwabens. Besonders abwechslungsreich „hüpft es sich“ zwischen den parallel verlaufenden Flusstälern von Mindel, Günz und Kammel hin und her. Entlang des Mindeltal-Radwanderwegs spürt man die Vergangenheit förmlich unter den Reifen: Das Kloster Ursberg, der Torferlebnispfad im Bremental und die hübsche Altstadt von Burgau lohnen sich für einen Abstecher, bevor die Mindel bei Offingen in die Donau mündet. An heißen Sommertagen lohnt ein Erfrischungsstopp am idyllischen Heiligmannsee bei Jettingen-Scheppach oder am Silbersee bei Rettenbach.
Ohne nennenswerte Steigungen führt der Kammeltal-Radweg zwischen Aletshausen und Offingen durch den beschaulichen Landstrich. Für eine Pause machen müde Radler am besten in einem der charmanten Dörfer entlang der Strecke Halt. Besonders sehenswert: das Städtchen Krumbach mit seinen pittoresken Altstadtfassaden, das prächtige Kloster der Dominikanerinnen in Wettenhausen oder die historische Hammerschmiede Naichen. Auf dem nahen Günztal-Radweg gilt besonders für die jüngsten Radfahrer: Der Weg ist das Ziel. Denn kurz vor dem Endpunkt der Tour in Günzburg erwartet die Kids ein absolutes Highlight: das Legoland. Verbindungswege, auf denen man unkompliziert zwischen Mindeltal-, Günztal- und Kammeltal-Radweg hin- und herpendeln kann, werden mit „Rüber-Radler“-Schildern angezeigt.
Wörnitz-Radweg: am „Schlangenfluss“ durch den Meteoritenkrater
Von Donauwörth mit seiner romantischen Stadtkulisse folgt dieser Radweg der Wörnitz durch das Donauries und weiter nach Franken. Der „Schlangenfluss“ mäandert durch Wiesen, Auen und den UNESCO Global Geopark Ries. Unterwegs passiert man das malerische Harburg mit seiner imposanten Staufferburg und die ebenso sehenswerte Storchenstadt Oettingen, die auch ein Geopark-Zentrum bietet. Geologie-Fans können hier nachvollziehen, wie vor 15 Millionen Jahren ein Asteroid auf die Erde stürzte und so einen fast kreisrunden Krater schuf. Wer mehr von der besonderen Kraterlandschaft erleben möchte, legt eine Extra-Runde mit der Ost-Schleife des Radwegs „Von Krater zu Krater“ ein. Auch echte Kleinstadtperlen wie Nördlingen und Wemding werden auf diesem Rundweg gestreift, der sich gut für eine Tagestour eignet.
Lechradweg: am „Fluss des Lebens“ entlang
Eine knappe Radstunde östlich von Donauwörth mündet bei Marxheim der Lech in die Donau. Hier beginnt der Lechradweg – mit begleitender „Lauschtour“ und digitalem Reiseassistenten, der die Planung der Radtour vereinfacht und viele Serviceleistungen wie Routing oder Unwetterwarnungen bietet. Wilder Lech, reifer Lech, weiser Lech – seine unterschiedlichen landschaftlichen Charakterzüge zwischen Quelle und Mündung brachten ihm den Namen „Fluss des Lebens“ ein. Der Radweg führt in fünf Etappen bis nach Tirol, und gerade die beiden Abschnitte in Bayerisch-Schwaben können mit besonderen Attraktionen aufwarten: Wasserkraftwerke und Stauseen, die wichtige Rückzugsorte für Wasservögel sind, das historische Städtchen Rain mit Rokoko-Rathaus und spätgotischem Schloss und natürlich Augsburg – über 2000 Jahre alt und somit eine der ältesten Städte Deutschlands. Hier wandelt (oder fährt) man auf den Spuren der Fugger, Mozarts oder Römer und kann prächtige Bauwerke aller Epochen bewundern. Eng mit dem Lech verbunden ist das UNESCO Welterbe „Augsburger Wassermanagement-System“ mit seinen kunsthistorisch bedeutenden Objekten wie prächtigen Renaissancebrunnen, beeindruckenden Wasserkraftwerken und Kanälen durch die Altstadt. So bietet sich Augsburg als erlebnisreicher Übernachtungsstopp an, bevor die Tour weiter Richtung Berge führt.
Um Bayerisch-Schwaben in seiner ganzen Vielfalt zu erleben, stellt man sich nach persönlichen Vorlieben individuelle Tagesausflüge oder Mehrtagestouren zusammen. Dafür liefert die Internetseite www.bayerisch-schwaben.de/rad nützliche Informationen samt Downloadmöglichkeit der GPX-Daten. Auch auf komoot ist unter dem Suchbegriff „Flüssehüpfen“ eine eigene Fahrrad-Collection für Bayerisch-Schwaben zu finden. Wer eine mehrtägige Radtour plant, kann bei einem der Bett&Bike-Gastgeber übernachten und deren Service für Radler wie E-Bike-Ladestationen oder Lunchpakete zum Mitnehmen nutzen. Zudem gibt es auf vielen Abschnitten der Flussradwege Anschluss an das Bahnnetz, so dass man umweltfreundlich mit dem Zug anreisen und die Routen flexibel gestalten kann.
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