Wer hinhört, sieht mehr

Zwei neue Lauschtouren in Bayerisch-Schwaben

Der meditative Rhythmus beim Gehen, die sanfte Kraft der Natur, innere Einkehr im Klosterambiente. Bayerisch-Schwaben lädt dazu ein, aufzubrechen und anzukommen.

Termine, To-Do-Listen, der ständige Takt des Alltags. Unser Lebenstempo ist hoch, die Tage gefüllt. Oft bleibt wenig Raum, um einfach nur zu sein. Da lohnt es manchmal, den Blick vom Laptop oder Smartphone zu lösen und sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – auf den weiten Himmel, das Knirschen der Schritte auf einem Kiesweg oder das sanfte Spiel von Licht und Schatten in einem alten Kreuzgang. Bayerisch-Schwaben schenkt Raum für solche Momente. Auf historischen Pilgerwegen ordnen sich die Gedanken neu, in der Aura gastfreundlicher Klöster öffnet sich eine Welt der Ruhe. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt stille Orte voller Geschichte und findet vielleicht unterwegs sich selbst.

Der Weg ist das Ziel: Pilgernd durch Bayerisch-Schwaben
„Buen Camino“ – so grüßen einander seit Jahrhunderten die Pilger auf dem Weg nach Santiago di Compostela, der Grabstätte des Apostels Jakobus. Auch in Bayerisch-Schwaben verbinden Pilgerwege spirituelle Orte, wie den Wallfahrtsort Maria Vesperbild im Landkreis Günzburg. Donauwörth, als Schnittpunkt mehrerer Pilgerrouten, zieht jedes Jahr Gläubige und Sinnsuchende an. Vom Ries über die Donau und durchs Lechtal bis nach Augsburg und weiter Richtung Allgäu führt der Jakobsweg rund 150 Kilometer lang durch Bayerisch-Schwaben. Vorbei an alten Klöstern, Fuggerschlössern und prächtigen Wallfahrtskirchen, immer der Jakobsmuschel nach. Ohne den Jakobus-Pilgerverein Augsburg wäre der Weg nicht das, was er heute ist. Mit großem Engagement kümmern sich die Mitglieder um eine klare Wegführung, gut sichtbare Markierungen und die Zertifizierung pilgerfreundlicher Unterkünfte. www.bayerisch-schwaben.de/aktiv-naturziele/wandern/pilgern

Radrundweg Sieben Kapellen: Spiritualität auf dem Fahrradsattel
Religiöse Symbole boten Wanderern und Pilgern früherer Zeiten Schutz und Orientierung. Diese geistliche Kartierung diente auch als Inspiration für den Sieben-Kapellen-Radweg im Donautal. Radelnd Geschichte, Landschaft und Spiritualität verbinden – wie das geht, erklärt Peter Fassl bei einer neuen Lauschtour. Der langjährige Heimatpfleger des Bezirks Schwaben ist der Impulsgeber hinter dem viel beachteten Projekt. Sieben moderne Holzkapellen nach Entwürfen renommierter Architekten bieten Gelegenheit zu Stille und Andacht an einem 153 Kilometer langen Radrundweg. So symbolisiert die Kapelle von Alen Jasarevic nahe der Ludwigsschwaige zwei zum Gebet gefaltete Hände. Die Kapelle von Hans Engel bei Peterswörth ähnelt mit ihren gedrechselten Säulen aus Lärchenholz einem römischen Tempel. Am Waldrand bei Unterliezheim steht die puristische Kapelle des Londoner Architekten John Pawson. Wo man in den Sieben-Kapellen-Radweg einsteigt, bleibt jedem selbst überlassen. Schwenningen, Gundelfingen und Offingen sind durch ihre Bahnanbindung besonders praktische Startpunkte für alle, die mit dem Zug anreisen. www.bayerisch-schwaben.de/staedte-kultur/kirchen-kloester/7-kapellen

Hotel Kloster Holzen: Gastfreundschaft mit geistlichen Wurzeln
Auf dem großflächigen Deckengemälde der barocken Kirche St. Johannes der Täufer ist Kloster Holzen als Mittelpunkt der Welt dargestellt – eine Symbolik, die bis heute trägt. Gegründet 1152 von Marquard von Donnsberg war das Kloster über Jahrhunderte ein Zentrum geistlichen Lebens. Heute verbindet man in der weitläufigen Konventanlage zwischen Augsburg und Donauwörth spirituelle Tradition mit einer nachhaltigen Nutzung als Hotel und Tagungsstätte. Wer Stille und Einkehr sucht, findet sie nach wie vor: in den weiten Streuobstwiesen rund um das Hotel, in der kühlen Lourdesgrotte im angrenzenden Wäldchen oder im duftenden Kräutergarten, in dem einst schon die Schwestern des Franziskanerordens Ysop und Schafgarbe ernteten. Gänzlich weltlichen Genüssen dürfen sich die Gäste im prämierten Klostergasthof oder bei einer Brotzeit im gemütlichen Biergarten hingeben. www.kloster-holzen.de

Kloster Roggenburg: Orgelklang und Gartenpracht
Wenn Kloster Roggenburg 2026 sein 900-jähriges Bestehen feiert, wird die „Große Roggenburgerin“ die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt mit ihrem majestätischen Klang erfüllen. Mit 4000 Pfeifen, 66 Registern und ihrem prachtvollen Rokoko-Prospekt verbindet die Orgel musikalisch Tradition und Moderne. Nach der Säkularisation 1802 schien das klösterliche Leben zunächst beendet, doch seit 1986 wirkt hier wieder eine Gruppe von Prämonstratenser-Chorherren nach dem Leitsatz „Ad omne opus bonum paratus“ – zu jedem guten Werk bereit. Heute ist Roggenburg ein lebendiger Ort der Begegnung: Im modernen Bildungshaus empfängt man Gäste zu Umweltprojekten, Familienferien, Klassenfahrten und Fortbildungen. Die schönen Klostergärten, unter anderem mit Efeu-Labyrinth, sind Ziel vieler Besucher und die Brauerei Schmid in Biberach braut exklusiv das Chorherrn Hell, das im Klostergasthof frisch vom Fass gezapft wird. Der „Roggenburger Sommer“ bringt Kultur auf die Klosterwiesen und wer auf interessante und unterhaltsame Art mehr erfahren möchte, geht auf Lauschtour rund ums Kloster. www.kloster-roggenburg.de/

Abtei Oberschönenfeld: Meditation, Naturkunde und frisches Brot
Eingebettet in die sanften Hügel des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder, erstreckt sich das weitläufige Areal der Abtei Oberschönenfeld – ein naturnahes Refugium der Stille und Spiritualität, bewahrt von der Schwesterngemeinschaft der Zisterzienserinnen. Auf dem neuen Meditationsweg laden schlichte Holzstelen mit Worten wie „Beginne“, „Stille“ und „Hören“ dazu ein, den eigenen Gedanken nachzuspüren. Exerzitien und Besinnungstage vertiefen diesen Weg nach innen. Kurse und Workshops eröffnen Raum für künstlerisches Schaffen vom achtsamen Schreiben über Ikonenmalerei bis zur Bildhauerei. Die ehemaligen Stallungen des Klosters beheimaten heute das Museum Oberschönenfeld. Gleich nebenan im Naturpark-Haus tauchen kleine und große Entdecker in das faszinierende Ökosystem in Augsburgs grünem Westen ein. Weithin gefragt ist das Klosterbrot: Neben dem beliebten Holzofenbrot wird an manchen Tagen auch Vollkorn-, Sechskorn und feines Weißbrot gebacken und neben weiteren Klosterprodukten im Brotladen verkauft. www.abteioberschoenenfeld.de

Lebendige Klosterkultur: Die Dominikanerinnen von Wettenhausen
Klosterleben und Lebensfreude gehören im Kloster Wettenhausen zusammen. Die Dominikanerinnen zwischen 25 und 88 Jahren haben im Kammeltal zwischen Augsburg und Neu-Ulm ihre spirituelle Heimat gefunden. Gäste sind herzlich willkommen, zum Beispiel beim Workshop Rosenkranzknüpfen von Schwester Magdalena – eine gute Gelegenheit, während des gemeinsamen Perlenfädelns entspannt ins Gespräch zu kommen. Auch der Speisekarte der Klostergaststätte „Zum Goldenen Pflug“ haben die Sorrores ihre Handschrift verliehen: Zu den Spezialitäten des Hauses gehören Schwester Aemilias Flädlasupp’ und Schwester Lucias Rote-Bete-Carpaccio. Regionale Köstlichkeiten gibt es auch auf dem regelmäßig stattfindenden Klostermarkt. Wer sich mit würzigem Ziegenkäse, frischem Obst und Kräutern eingedeckt hat, kann auf dem Flohmarkt von Priorin Schwester Amanda noch das eine oder andere Schnäppchen erstehen. Die Lobpreis-Konzerte der Klosterband im prunkvollen Kaisersaal sind längst Kult. Bei „Sister Act à la Wettenhausen“ bleibt niemand sitzen – hier wird ausgelassen gesungen und getanzt. www.klosterwettenhausen.de

Kloster Ursberg: 900 Jahre im Dienst der Nächstenliebe
2025 ist ein besonderes Jahr für das Kloster Ursberg, feiert doch das älteste Prämonstratenserkloster Süddeutschlands sein 900-jähriges Bestehen. Bei einer spannenden Sonderausstellung gingen bereits zahlreiche Besucher auf Zeitreise in die bewegte Geschichte des Konvents. Nun geht es für die 60 Franziskanerinnen der St. Josefskongregation schwungvoll ins nächste Jahrhundert. Ganz nach dem Motto von Ordensgründer Dominikus Ringeisen – „Jeder Mensch ist kostbar“ – engagieren sich die Schwestern intensiv in der Betreuung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung. Für die Schülerinnen und Schüler des Ringeisen-Gymnasiums direkt am Klosterareal stehen neben Mathe und Englisch auch gelebte Werte wie Gemeinschaft und Spiritualität auf dem Stundenplan. In einem Nebengebäude des Gymnasiums verbirgt sich eine unerwartete Schatzkammer: Im Kostümverleih des Klosters ist Schwester Hieronyma Hüterin über einen Fundus von 3000 Kostümen aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. In der Hostienbäckerei werden aus Wasser und Weizenmehl in Handarbeit hauchdünne weiße Oblaten gefertigt. Was es mit dem Heiligen Brot auf sich hat, erfahren Besucher bei einer Führung. Und kleiner Ausblick: 2027 findet hier – und im nahen Dillingen – die Bayerische Landesausstellung statt, unter dem Titel „Schwesterherz! Frauen retten Bayern“. www.st-josefskongregation-ursberg.de

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